Sonntag, 19. April 2015

[Rezension] Fabian Sixtus Körner - Journey Man

 
 
 
 
 
Taschenbuch: 368 Seiten 
Verlag: Knaur TB
Erscheinungsdatum: 02. Mai 2014
 Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-426514320
 Preis: 8,99€

Rückentext:
"Ohne Geld um die Welt

Wie kommt man einmal um die Welt, mit nur 255 Euro auf dem Konto? Fabian Sixtus Körner schnappt sich seinen Rucksack und macht sich auf ins Ungewisse. Sein Plan: alle Kontinente dieser Erde bereisen - und überall für Kost und Logis arbeiten. Er legt Tausende von Kilometern in Fliegern, Zügen, Bussen, löchrigen Booten und Rikschas zurück und arbeitet dabei mal als Grafiker, mal als Architekt oder Fotograf. Zwei Jahre und drei Monate, über sechzig Orte, querweltein."


Fabian reist um die Welt, von Kontinent zu Kontinent.  Er arbeitet für Kost und Logis, mal als Fotograf, mal als Architekt oder Designer. Während seiner mehr als zwei jährigen Reise lernt er woanders Leben und sich anderen Arbeitsbedingungen zu stellen.

Zu Beginn erwähne ich, dass ich mir unter diesem Buch etwas ganz anderes vorgestellt habe. Ich habe lange überlegt ob ich die positiven oder negativen Aussagen an den Anfang stellen soll. Trotz meiner vielen folgenden negativen Bewertungspunkte hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen und mit Fabian auf Reisen gehen. Einige Berichte waren eher etwas langweilig, einige wiederum total spannend. Der Suchtfaktor war da und ich wollte wissen wie es mit Fabian weiter geht. Das Buch ist einfach geschrieben und lässt sich leicht lesen. Zwischendrin wurden einige Farbfotos eingebracht, welche wirklich gut zum Buch passen und das Geschriebene bildlich aufleben lassen.  Ich bewerte dieses Buch positiv, da mich die Geschichte während des Lesens sehr beschäftigt hat und auch Tage danach in meinem Kopf geblieben ist. Der Autor wirkt sehr sympathisch und freundlich.

Liest man den Klappentext, denkt man an eine abenteuerliche Berichterstattung, tausende Kilometer legt Fabian zurück. Busse, löchrige Boote, Rikschas... Davon bekommt der Leser leider herzlich wenig mit. Das große Abendteuer ist in diesem Buch leider etwas verloren gegangen. Er ist kein Abenteuerreisender sondern fliegt von Kontinent zu Kontinent um den nächsten Job anzutreten. Etwas geschummelt wird auch bei der Aussage, dass Fabian ohne Geld um die Welt reist, denn das stimmt nicht. Er erwähnt mehrmals, dass er für einen deutschen Auftraggeber arbeitet, welcher ihm regelmäßig Geld überweist, womit er dann u. a. seine Flüge bezahlt.

Fabian erzählt also von seinem Arbeitsleben in anderen Ländern und anderen Kulturen. Er findet immer einen Job und hat immer Vorgesetzte, für die er arbeiten kann. Die dafür nötigen Kontakte sind auch immer da, Freunde oder Verwandte haben immer einen passenden Tipp für ihn oder bereits einen Job organisiert - und so ist auch seine ganze Reise: organisiert. So kommt es auch, dass er innerhalb weniger Tage zum Chefgraphiker eines Festivals benannt wird.  Diese Begehrtheit seiner Person und seiner Arbeit zieht sich wie ein roter Faden durchs ganze Buch. Sehr selbstlobend und auch unglaubwürdig wirkt es dann, als er in Indien die Sperrstunde aufhebt und eine Revolution auslöst.

Etwas zu kurz kommen auch die Berichte über die Länder selbst, über die Menschen, die dort Leben, über fremde Kulturen. Das hätte ich mir gewünscht. Fabian berichtet viel darüber, wie er sein Leben in einem anderen Land meistert, welche Hürden er zu bewältigen hat und wie sich die Leute benehmen, mit denen er zu tun hat. Ebenso fehlte mir der typische Reisebericht. Es waren eher Aufenthalts- oder Praktikumsberichte. Die Kapitelübergänge sind leider etwas zu kurz geraten und abrupt beendet worden, denn auf der einen Seite berichtet Fabian noch über seine Freundin, auf der nächsten Seite befindet er sich schon wieder auf einem anderen Kontinent. Reisebericht Fehlanzeige.

Fazit
Das Buch ist bestens geeignet um in Fabians Geschichte einzutauchen. Wer allerdings einen spannenden, abenteuerlichen Reisebericht erwartet, wird hier leider enttäuscht.


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